Zum Inhalt springen

Das Sabbatical – Berufspause auf Zeit

Träumst du auch von einer Auszeit vom Berufsleben, um dich mal ganz auf dich persönlich und deine Freizeit zu konzentrieren? Dann ist ein Sabbatical vielleicht genau das Richtige für dich! Hier erfährst du alles rund um das Thema Sabbatical – welche Arten es gibt, wie du es finanzierst und vieles mehr!

Berufliche Auszeit dank Sabbatical

Während des Sabbaticals nehmen sich Angestellte bewusst eine längere Auszeit vom Beruf. Dabei bedeutet es nicht immer nur Urlaub – vielmehr geht es darum, sich persönlich weiterzuentwickeln, neue Erfahrungen zu sammeln oder sich einfach mal richtig zu erholen. Die Dauer können Angestellte individuell vereinbaren. In der Regel dauert ein Sabbatical 6-12 Monate. Ebenso individuell sind die Finanzierungsmöglichkeiten. Im Folgenden lernst du die gängigsten Sabbatical-Modelle kennen.

Welches Sabbatical passt zu dir?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, ein Sabbatical zu organisieren. So unterschiedlich Unternehmen sind, so variieren auch die Präferenzen der Beschäftigten. Umso wichtiger ist es, das für dich passende Sabbatical-Modelle zu finden. Zu den beliebtesten zählen:

  • Unbezahlte Freistellung
  • Sonderurlaub
  • Vollzeit in Teilzeit
  • Lohnverzicht

Werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Sabbaticals.

Unbezahlte Freistellung

Die wohl simpelste Art für ein Sabbatical ist die unbezahlte Freistellung. Das Arbeitsverhältnis wird pausiert. Während dieser Zeit bekommen Arbeitnehmer:innen kein Gehalt. Zudem müssen sie sich selbst um die Sozialversicherungen kümmern. Aus Unternehmenssicht ist diese Art des Sabbatical die günstigste Form.

👍 simple Umsetzung 👎 kein Gehalt

Sonderurlaub

Du planst ein kurzes Sabbatical, nicht länger als vier Wochen? Dann kannst du sogenannten "Sonderurlaub" einreichen. In dieser Zeit übernimmt der Betrieb weiterhin die Sozialversicherungsbeiträge.

👍 Betrieb übernimmt Sozialversicherung 👎 max. 4 Wochen 👎 kein Gehalt

Vollzeit in Teilzeit

Bei diesem Modell schließen sich Mitarbeiter:innen und Unternehmen einen Teilzeitvertrag. Als Angestellter arbeitest du dann aber in Vollzeit und sammelst Überstunden. Diese vermerkt dein Betrieb auf einem sogenannten “Arbeitszeitkonto”. Die angesparten Überstunden bekommst du dann während deiner Auszeit wie normalen Lohn ausgezahlt. Das Teilzeitgesetz setzt jedoch voraus, dass die Arbeitnehmer:innen mindestens 6 Monate beschäftigt waren. Ebenso muss das Unternehmen mehr als 15 Angestellte vorweisen.

👍 Betrieb zahlt weiterhin Lohn & Sozialversicherung 👎 Regelungen des Teilzeitgesetz zu beachten

Lohnverzicht

Hier arbeiten Mitarbeiter:innen in Vollzeit, erhalten jedoch nicht das volle Gehalt, sondern nur einen Teil (z.B. 50%). Der Rest geht auf ein “Guthabenkonto”. Während des Sabbaticals zahlt das Unternehmen dann das Gesparte an den Mitarbeitenden aus.

👍 Betrieb zahlt weiterhin Lohn & Sozialversicherung 👎 Prozentsatz mit Betrieb zu vereinbaren

Auch möglich: Der letzte Ausweg, ein Sabbatical durchzusetzen: die Kündigung. Wer diesen Schritt geht, nutzt das Sabbatical meist für eine berufliche Neuorientierung.

Auszeit mit Sicherheit

Bevor es in die ersehnte Pause geht, solltest du einen Sabbatical-Vertrag mit deinem Betrieb aufsetzen. Viele Betriebe nutzen dafür bereits Vorlagen. Achte darauf, dass folgende Informationen in deinem Vertrag geregelt sind:

  • Dauer der Auszeit
  • Sabbatical-Modell
  • Rückkehr ins Unternehmen
  • Ansprüche auf (Rest-)Urlaub
  • Weiterbildungsmaßnahmen
  • Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Strafen bei Verstößen
  • Absicherung gegen Kündigung
  • Regelungen bei Krankheit
  • ggf. individuelle Vereinbarungen

Warum ist das so wichtig? Während der Auszeit gilt der Sabbatical-Vertrag und der normale Arbeitsvertrag ruht. Er bietet sowohl dem Betrieb als auch den Angestellten Sicherheit.

Sabbatical: Pro und Contra

Endlich mal zur Ruhe kommen – die Pause vom Beruf klingt zu schön um wahr zu sein. Bevor man diese große Entscheidung trifft, ist es immer gut, positive und negative Punkte in Kontrast zu setzen. Hier findest du beide Seiten im Überblick:

✓ Vorteile

Persönliche Entwicklung: Deine Auszeit kannst du nutzen, um neue Dinge zu lernen oder die Welt zu bereisen. ✓ Erholung: Ein paar Wochen Urlaub im Jahr reichen meist nicht für eine richtige Erholung. Mit dem Sabbatical, kein Problem! ✓ Höhere Motivation: Nach ausreichend Zeit für sich kommst du mit mehr Energie zurück in den Job.

✖ Nachteile

Finanzen: Ein Sabbatical ohne Lohn kann zu finanziellen Engpässen führen. ✖ Karriere: Es ist möglich, wichtiges Know-How aus den Augen zu verlieren. ✖ Wiedereinstieg: Nach einem längeren Sabbatical ist es evtl. schwierig, wieder in den Arbeitsmodus zurückzufinden

Kurz und knapp: Die wichtigsten Fragen zum Sabbatical

Hier findest du die häufigsten Fragen zur beliebten Berufspause zusammengefasst.

Habe ich Anspruch auf ein Sabbatical?

Nein. Es gibt jedoch Gesetze wie das Teilzeit- und Befristungsgesetz, die längere Auszeiten unterstützen können. Viele Unternehmen haben klare Richtlinien zur Sabbatzeit, wobei die Details individuell zu vereinbaren sind.

Wusstest du? Lehrkräfte sowie Angestellte und Beamte im öffentlichen Dienst haben Anspruch auf ein Sabbatical.

Bin ich währenddessen sozialversichert?

Generell muss der Betrieb nur dann Sozialversicherungsbeiträge abführen, wenn eine Beschäftigung gegen Entgelt vorliegt und man Arbeitsleistungen erbringt. Daher ist es wichtig, vorab zu klären, welches Finanzierungsmodell du wählst.

Habe ich im Sabbatical einen Urlaubsanspruch?

Solange das Arbeitsverhältnis formal weiter besteht, bleibt auch beim Urlaubsanspruch alles unverändert. Egal ob du eine bezahlte oder unbezahlte Auszeit nimmst.

Wie lässt sich die berufliche Auszeit finanzieren?

Es gibt verschiedene Arten, dein Sabbatical zu finanzieren. Lässt du dich unbezahlt freistellen, musst du dich selbst um die Finanzierung kümmern. Auch beim Sonderurlaub bekommst du keinen Lohn, dein Betrieb übernimmt jedoch deine Sozialversicherungsbeiträge. Möchtest du in deiner Berufspause weiterhin Lohn erhalten? Dann kannst du dein Sabbatical auch durch Überstunden (Vollzeit in Teilzeit) sowie Lohnverzicht (Ansparung eines Teil des Lohns) finanzieren.

Bin ich vor einer Kündigung geschützt?

Nein, sofern du keine andere Vereinbarung in deinem Sabbaticalvertrag festgehalten hast. Wer das nicht macht, für den gilt die gesetzliche Kündigungsfrist.

🔎 Mythos aufgedeckt: Das Sabbatical ist keine Lücke im Lebenslauf. Viele Firmen rechnen sogar die berufliche Auszeit hoch an. Mehr zu Sabbatical im Lebenslauf findest du hier.

Fazit: Mut zur Auszeit

Das Sabbatical ermöglicht es dir, dich auf persönliche Ziele und Träume zu konzentrieren. Ebenso hilft es, eine bessere Work-Life-Balance zu finden und die Beziehungen zu Familie und Freunden zu stärken. Um das Beste aus deinem Sabbatical herauszuholen, bedenke die sorgfältige Planung. Mach dir auch Gedanken zu deiner finanziellen Situation. Aber vor allem: Viel Spaß bei deiner Auszeit!