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Mut zur Lücke im Lebenslauf

Wie problematisch ist eine Lücke im Lebenslauf? Gar nicht, wenn du weißt, wie du mit ihr umgehst. Dabei dreht es sich weniger darum, eine Lücke im Lebenslauf zu kaschieren, im Gegenteil – Wir zeigen dir im Folgenden, wie du sie bei deiner Bewerbung richtig in Szene setzt.

Ab wann hat man eine Lücke im Lebenslauf?

Eine zeitliche Unterbrechung von mehr als 2 Monaten gilt als Lücke im Lebenslauf, sofern du sie nicht mit Studium, Weiterbildung oder Praktika füllst. Während kürzere Auszeiten nicht relevant sind, sollten Lücken im Lebenslauf immer angegeben sein.

Welche Auswirkungen haben Lücken im Lebenslauf?

Lücken im Lebenslauf können Zweifel an der Eignung des Bewerbenden hervorrufen. Ebenso führen sie unbegründet oftmals zu Spekulationen bei Personaler:innen. So steht der Bewerbende bereits in einem schlechten Licht und kann dazu führen, dass die Bewerbung bereits im ersten Schritt abgelehnt wird. Offenheit und Ehrlichkeit sind der Schlüssel, um Lücken im Lebenslauf zu erklären und möglichen Bedenken vorzubeugen.

Lücke im Lebenslauf – So begründest du sie richtig

Im folgenden findest du Best Practice Beispiele für den optimalen Umgang mit Lücken im Lebenslauf.

🤔 Wusstest du? Bestimmte Umstände führen zu längeren Pausen, sind aber keine richtigen Lücken. Das wissen auch Personaler:innen! Dazu zählen z.B.: Bewerbungsphasen nach dem Abschluss, Studienwechsel oder Elternzeit. Nicht vergessen: Auch diese Situationen solltest du im Lebenslauf erwähnen.

Wechsel Studiengang oder Ausbildung

Ein Studien- oder Ausbildungswechsel ist normalerweise mit einer längeren Wartezeit verbunden. Dessen sind sich auch Personaler:innen bewusst. Im Lebenslauf ist es daher nicht notwendig, sich groß zu erklären. Deinen Wechsel kannst du wie folgt darstellen:

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Studienwechsel, gleichzeitig Ehrenamt im Tierschutz

💡 Tipp: Nutze die Wartezeit produktiv. Mit einem Ehrenamt oder berufsrelevanten Nebenjobs punktest du im Lebenslauf.

Kündigung und vorübergehende Arbeitslosigkeit

Ebenso ist es nicht notwendig, eine vorübergehende Arbeitslosigkeit zu verschweigen. Eine Kündigung kann jedem widerfahren und meistens ist sie auch nicht selbstverschuldet. Idealerweise gibst du im Lebenslauf an, was du während der Jobsuche unternommen hast. War die Phase deiner Arbeitslosigkeit kürzer als 2 Monate, musst du sie gar nicht erwähnen. So kannst du deine Lücke im Lebenslauf schließen:

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Berufliche Neuorientierung im Bereich Marketing

Auslandsaufenthalt und soziales Engagement

Ob Work & Travel, Freiwilligenjahr oder Sabbatical – sogenannte "gab years" sind heutzutage in vielen Lebensläufen üblich. Oftmals sind sie ein Highlight im Lebenslauf, denn sie bieten dir wertvolle Erfahrungen und Qualifikationen.

Deine freiwilligen Auszeiten kannst du im Lebenslauf kurz angeben und im Vorstellungsgespräch näher erläutern. Gleichzeitig lässt sich das Gespräch mit persönlichen Anekdoten gut auflockern. Deine persönliche Auszeit kannst du im Lebenslauf wie folgt angeben:

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Sprachreise nach Südamerika

🤔 Wusstest du? Ein Sabbatical ist ein Arbeitszeitmodell, bei dem Arbeitnehmer:innen unbezahlten Sonderurlaub nehmen. Im Durchschnitt dauert ein Sabbatical zwischen 3 und 12 Monaten.

Elternzeit

Eine berufliche Auszeit durch Elternzeit ist eine gängige Erklärung für eine Lücke im Lebenslauf. Wer während der Elternzeit in keinem bestehenden Arbeitsverhältnis ist, kann die Elternzeit als eigene Station im Lebenslauf angeben:

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Elternzeit

Gesundheitliche Gründe

Durch längere krankheitsbedingte Ausfälle kann es auch beruflich zu Auszeiten kommen. Bei der Angabe im Lebenslauf ist hier jedoch Vorsicht geboten. Bei Personaler:innen kann der Eindruck entstehen, dass du zukünftig öfter krank wirst. Das kann ein sofortiges Ausschlusskriterium sein.

Sobald sich die Krankheit nicht negativ auf den ausgeübten Beruf auswirkt, musst du sie auch nicht näher erläutern. Lücken, die durch ausgeheilte Krankheiten wie Unfälle, Operationen und Ähnliches entstanden sind, kannst du ohne Weiteres im Lebenslauf angeben.

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Rehabilitation nach Unfall, vollständige Genesung

Persönliche Gründe

Schicksalsschläge im Privatleben (z.B. Scheidung oder die Pflege von Angehörigen) sind häufige Gründe für eine persönliche Auszeit. Entsteht dadurch eine Lücke im Lebenslauf, ist es ratsam, ehrlich und transparent zu sein. So lassen sich berufliche Auszeiten aus persönlichen Gründen im Lebenslauf darstellen:

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Berufliche Auszeit, Pflege eines Angehörigen

Je nach Möglichkeit sollten Bewerbende die Auszeit zur persönlichen und beruflichen Weiterbildung zu nutzen.

☝️ Übrigens: Die Pflege von Angehörigen zeigt soziales Engagement und Zuverlässigkeit und wird häufig sehr positiv aufgenommen.

Corona

Die Corona-Pandemie hat sich auf die gesamte Welt ausgewirkt, einschließlich Führungskräfte und Angestellte. Coronabedingte Lücken im Lebenslauf treffen bei Personaler:innen somit in der Regel auf großes Verständnis. Dennoch ist es wichtig, sie anzugeben, um Spekulationen zu vermeiden:

Beispiel: Monat/Jahr - Monat/Jahr – Berufliche Neuorientierung, coronabedingt

Lücke im Lebenslauf – Do’s & Dont’s

Den richtigen Umgang mit Lücken im Lebenslauf findest du hier im Überblick:

✅ Do’s

positive Formulierungen: Verwende z.B. "arbeitssuchend" statt "abeitslos", so wirkst du als Bewerber:in aktiv und bemüht. ✓ Zeit sinnvoll nutzen: Mit Weiterbildungen, Umschulungen oder Praktika lassen sich Lücken optimal überbrücken. ✓ Vorstellungsgespräch vorbereiten: Im persönlichen Gespräch kannst du entstandene Lücken im Detail ausführen.

❌ Don'ts

Lügen: Falschangaben im Lebenslauf sind ein Grund zur Kündigung und werden früher oder später aufgedeckt. ✖ unpräzise Angaben: Personalabteilungen merken direkt, wenn Bewerber:innen im Lebenslauf plötzlich Jahreszahlen statt Monatsangaben angeben. Bewerbende stehen schnell in einem schlechten Licht. ✖ lange Erklärungen: Fasse dich im Lebenslauf kurz. Detaillierte Erklärungen zu Lücken im Lebenslauf gehören ins Bewerbungsgespräch.

Lücken im Lebenslauf – Selten ein Ausschlusskriterium

Lücken im Lebenslauf sind heutzutage für Bewerber:innen weniger problematisch. Wichtiger ist es, offen mit ihnen umzugehen und glaubwürdig darzustellen. Die meisten beruflichen Auszeiten wie Elternzeit oder Studienwechsel werden nicht als Lücke gesehen, sofern du sie angibst. Ebenso lassen geschickte Formulierungen die Lücken positiver erscheinen. Dabei solltest du stets bei der Wahrheit bleiben. Weiterbildungen und Praktika bringen dich nicht nur persönlich weiter, sondern sind auch optimale Lückenfüller im Lebenslauf.